Alle Vorträge im Überblick

VORTRÄGE von WOLFRAM WEISSE

Wolfram Weiße war nach dem Studium von Malerei und Grafik an der Akademie der bildenden Künste in München als Kunst- und Filmlehrer am Gymnasium Geretsried tätig. Heute ist er mit Themen aus Kunst und Ästhetik als Referent in der Erwachsenenbildung tätig. Unter dem Label „filmzeit“ macht er künstlerisch-poetische und dokumentarische Filme. Die Malerei bildet seit dem Ende seiner Berufszeit wieder einen künstlerischen Schwerpunkt.

CRANACHS LUTHERBILDER
Welches Image braucht ein Reformator

Image – Darstellung des äußeren Erscheinungsbildes, das auf Persönlichkeit, Wesen und gesellschaftliche Stellung eines Menschen hinweisen soll, beeinflusst das innere Gesamt- und Stimmungsbild der Menschen, die diese Imagebilder sehen. Das klingt sehr nach zeitgenössischer Werbestrategie. Aber bereits Anfang 16. Jh. Wurde mit „Images geworben“ – für eine Person, für ein Projekt – die Reformation. Das Gespann Lukas Cranach, Künstler, und Martin Luther, Reformator, arbeitete zusammen, um der Reformation zum Durchbruch zu verhelfen. Man kann sehen, wie der Reformator Martin Luther zum „Popstar“ wurde und der Maler Lucas Cranach zum findigsten Unternehmer und wie sie beide die Idee der Reformation auf vielfältigste Weise mit Wirklichkeiten und der Politik verwoben. Das Bild Martin Luthers erfuhr durch die Zeit Wandlungen, stand aber stets für Höheres in Gesellschaft und Politik.

Neue Wirklichkeiten – neue Mythen
Positionen der Bildenden Kunst nach 1945
(Referat – Projektion – Gespräch)

Neben der Entwicklung der verschiedenen Ausprägungen einer abstrakt ungegenständlichen Kunst, verstanden als neue Weltsprache, gab es nach 1945 viele Künstler in West und Ost, die sich der Dingwelt und der gesellschaftlichen Wirklichkeit, auch besonders in Deutschland der Aufarbeitung des Kriegstraumas und der faschistischen Verbrechen zuwandten. Durch die bildnerischen Mittel strebten sie danach, in unterschiedlichem Maße und mit verschiedenen Zielen die Welt des Gegenständlichen so zu zeigen, dass Sinn, Hintergründigkeit und Überhöhung sichtbar wurden. Ihre Bilder gerieten so zu Erzählungen über den Menschen in seinen zeitlichen und räumlichen Bedingungen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit und systematische Ordnung führt der Vortrag durch die gegenstandsbezogene Malerei in West- und Osteuropa sowie Amerika.

Donnerstag, 20. Oktober 2016
Treffpunkt Wendeltreppe, Gemeindesaal der Petrusgemeinde
Geretsried, Egerlandstraße 39

1+1=1
wie Kunst entstehen kann
(Referat – Projektion – Gespräch)

Der Mensch steht in der realen Welt, möchte alles benennen und erklären, denkt dabei logisch und mathematisch und da gilt natürlich 1+1=2. In der Kunst jedoch entsteht das Neue durch innovatives und kreatives Denken und Handeln, ausgelöst durch Fantasie und den Blick hinter, unter und über die Dinge. 1+1=1 bietet eine Reise in die Kunst mit Einblicken in geistige und emotionale Strategien von Künstlern. Was tun Künstler, damit das, was sie tun, Kunst werden kann. Wie findet der Betrachter Wege, ein Kunstwerk ganzheitlich zu erfassen und zu erleben, also in seinen materialen, gestalterischen und geistigen Dimensionen. 1+1=1 wirbt für die Sicht auf eine Welt, in der nicht alles mess- und definierbar ist, denn die Fragen nach dem Unerklärlichen und Geheimnisvollen bleiben bei aller Wirklichkeitsgläubigkeit unbeantwortet.

Donnerstag, 26. Februar 2015
Treffpunkt Wendeltreppe, Gemeindesaal der Petrusgemeinde,
Geretsried, Egerlandstraße 39

KUNST – WOZU?
eine Reise zwischen bildender Kunst und gesellschaftlicher Wirklichkeit
(Bilder – Vortrag – Gespräch)

Kunstwerke – Bilder, Plastiken, Objekte zeigen sich dem Betrachter, und fordern auf zum Dialog. Der Künstler spricht durch die Gestaltung. Er macht Zusammenhänge aus Welt, Leben und Denken sichtbar. Der Sinn von Kunst entsteht im Zusammenwirken von Künstler, Werk und Betrachter.
Der Vortragsabend lädt auf eine Reise durch die bildende Kunst ein, um die Wechselwirkungen zwischen Kunst und gesellschaftlicher Wirklichkeit zu untersuchen. Schwerpunkte der Betrachtung liegen bei Werken der Documenta 13, die letztes Jahr in Kassel internationale, zeitgenössische Kunst zeigte. Exkurse führen in vergangene Epochen. Dabei wird die Frage nach dem Wesen von Kunst gestellt, auf die es so viele Antworten gibt.

Donnerstag, 21. August 2014
Rotarier, RC Rehburg-Loccum am Kloster

Donnerstag, 21. Februar 2013
Treffpunkt Wendeltreppe, Gemeindesaal der Petrusgemeinde,
Geretsried, Egerlandstraße 39

„DIE SUCHE NACH DEM SCHÖNEN, Teil 3“
Blicke in Bereiche der ungegenständlichen Kunst
(Projektion, Vortrag, Gespräch)

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich bildende Künstler zunehmend mit den Mitteln der Malerei auseinander gesetzt: Form, Farbe, Komposition. Sie sahen darin den eigentlichen Charakter des Bildes, seinen Gehalt entstehen. 1910 malte Wassily Kandinsky das erste Bild ohne irgendeinen Bezug zur gegenständlichen Welt. Seither lassen sich viele verschiedene Wege der ungegenständlichen Malerei verfolgen.
„Schönheit“ – kann Schönheit sich in Bildern ohne Abbilder entfalten? Die Befreiung von Gewohnheit und Wohlgefallen am Vertrauten öffnet den Blick auf die Schönheit, die im Aufbruch in neue, unbekannte Welten liegt.

Donnerstag, 22. März 2012
Treffpunkt Wendeltreppe, Gemeindesaal der Petrusgemeinde,
Geretsried, Egerlandstraße 39

„DIE SUCHE NACH DEM SCHÖNEN, Teil 2“
Eine Reise durch die bildende Kunst der Moderne
(Projektion, Vortrag, Gespräch)

Der 1. Teil der Suche nach dem Schönen führte ins 19. Jh., als das Bürgertum dem Einzelnen und der Gesellschaft moralisch-sittliche Regeln setzte. Dazu gehörte eine feste Vorstellung von Schönheit im Sinne von Vollkommenheit, Reinheit und Erhabenheit. Der Individualismus in der Moderne mutet dem Einzelnen Entscheidungen und zielorientiertes Handeln zu. So entfalten auch Künstler eigenständige ästhetische und inhaltliche Welten. Zwischen ihnen und den Betrachtern ihrer Werke wachsen Spannungsräume mit dem Risiko von Verständnisschwierigkeiten. Erst der erkennende Blick auf sich selbst und die Verfahren von Kommunikation, von Zeigen und Wahrnehmen öffnen neue Wege, im Dialog mit Bildern Genuss, Erstaunen und Erschrecken zu erleben.

Donnestag, 24. Februar 2011
Treffpunkt Wendeltreppe, Gemeindesaal der Petrusgemeinde,
Geretsried, Egerlandstraße 39

„DIE SUCHE NACH DEM SCHÖNEN“, Teil 1
Eine Reise durch die bildende Kunst
(Projektion, Vortrag und Gespräch)

„Das gefällt mir“ – Wohlfühlen, Harmonie: Schönheit in der Kunst. Besonders bildende Künstler beschwören sie durch alle Zeiten immer wieder. Aber was ist Schönheit? Gibt es Gesetze für Schönheit oder ist sie vielmehr immer neues Wagnis? Wie erkennt man Schönheit? Ist Schönheit ein absoluter Wert, vor dem eventuell „Unschönes“ oder gar „Hässliches“ minderwertig erscheint? Solchen Fragen wird an diesem Abend in verschiedenen Bildbeispielen nachgegangen. Betrachtungen aus der Perspektive von Wahrnehmungspsychologie und Ästhetik lassen den Schönheitsbegriff vielfältig und jedes wertorientierte Urteil relativ erscheinen.

Freitag, 20. Juni 2014
Romantik, Bad Rehburg

Mittwoch, 18. August 2919
München, Kreis Kunstinteressierter

Donnerstag, 18. März 2010
Treffpunkt Wendeltreppe, Gemeindesaal der Petrusgemeinde,
Geretsried, Egerlandstraße 39

vortrag
EDGAR ALLEN POE
Der unerlöste Mensch
Leben und Werk
Präsentation, Lesung und Musik

Edgar Allen Poe macht in seinem Werk die Abgründe der menschlichen Seele sichtbar, Abgründe, von deren schwindelerregenden Rändern man sich nicht loszureißen vermag. In seinen Kurzgeschichten und Gedichten entwarf der amerikanische Dichter ein Bild des Menschen, der alleine um des Bösen willen böse ist. – Die Literatur damals war den Normen und Idealen des Klassizismus verpflichtet, wollte erzieherisch wirken und das Wahre, Gute und Schöne zum Ausdruck bringen. Poes Literatur ist jedoch tiefgründig und symbolbeladen. Sie verweist auf eine zivilisationsskeptische Philosophie.
Poes Obsessionen des Schaurigen, des Todes, des Verbrechens und der Einsamkeit stehen in Verbindung mit seinem Hang zum Anarchistischen und seiner kreativen Schöpfungswut. Poe zeigt ein Gesicht, das mit äußerster Mühe darum ringt, seinen Dämonen standzuhalten.

Referenten:
Wolfram Weiße: Einführung in Biografie und Werk
Volker Witte: liest aus Poes Geschichten und Gedichten
Markus Klepper: Zwischenspiel mit dem Akkordeon

Donnerstag, 14. Mai 2009
Treffpunkt Wendeltreppe, Gemeindesaal der Petrusgemeinde,
Geretsried, Egerlandstraße 39

„SCHMERZ UND TOD“
Thema der bildenden Kunst
Projektionen, Vortrag und Gespräch

„Das gefällt mir – das ist schön“ – Das steht für die Meinung, Kunst solle das Schöne formen, solle erbauen, über den Alltag hinaus das Besondere, das Erhabene sichtbar machen. Aber Kunst handelt von Welt und Leben in seiner Gesamtheit entlang den Fragen „Woher kommen wir, wo sind wir, wohin gehen wir?“ Schmerz und Tod sind deshalb schon immer Thema in der Kunst, nicht nur der erhabene, heldenhafte Tod, sondern auch der alltägliche und der gewaltsame.
Der Abend führt durch die Welt der Kunst und spürt diesem Thema nach. Der Schwerpunkt liegt bei zeitnahem Kunstschaffen, nah an unserer Zeit, in der wir leben.

Donnerstag, 27. März 2008
Treffpunkt Wendeltreppe, Gemeindesaal der Petrusgemeinde,
Geretsried, Egerlandstraße 39

„RELIGIÖSE KUNST IM 19, und 20. JAHRHUNDERT“
(Projektion, Vortrag, Gespräch)

Die Kunst der vergangenen Epochen war wesentlich von religiös-christlichen Themen getragen. Das hatte mit dem Auftraggeber Kirche zu tun und mit den religiös durchdrungenen Weltbildern. Doch in der Aufklärung wurde die Religion aus ihrer führenden Rolle im Leben der Menschen verdrängt. „Vernunft auf die Altäre“ hieß es. Seitdem säkularisierte sich auch die Kunst. Doch immer wieder näherten sich die Künstler dem Numinosen und Spirituellen; und sie knüpften dabei oft an die künstlerische Sprache vergangener Epochen an. Um das 20. Jahrhundert zu verstehen muss man tief in das 19. Jahrhundert schauen. – Bilder betrachten, Bilder sprechen lassen, Bilder verstehen.

Donnerstag, 6. April 2006
Treffpunkt Wendeltreppe, Gemeindesaal der Petrusgemeinde,
Geretsried, Egerlandstraße 39